Am 4.08.2020 fand in der Begegnungsstätte in Wahlstedt zum Thema der Neuausrichtung der zukünftigen Altersversorgung eine öffentliche Sitzung statt. Beteiligt waren Mitglieder bzw. Vertreter der Ortsvereine Wahlstedt und Bad Segeberg, der IG Metall, Verdi, der AG 60plus des KV SE, des LV S-H der AG 60plus und last not least der Initiator von „www.seniorenaufstand.de“ Reiner Heyse aus Bordesholm. (Bemerkung: Bei genauer Betrachtung der Zielgruppe wäre „www.juniorenaufstand.de“ sicherlich auch gerechtfertigt.)
Die Initialzündung und inhaltliche Vorlage für dieses Treffen lieferte die kürzlich überparteilich beschlossene Umstellung der Altersvorsorge schleswig-holsteinischer Landtagsabgeordneter von einer privaten Absicherung auf ein Pensionsmodell. Alle Sitzungsteilnehmer waren sich einig: Ein gutes, richtungsweisendes Modell! Aber: Es kann nicht allein für Mandatsträger gelten, sondern es soll die Grundlage eines Paradigmenwechsels von den derzeit ungerechtfertigten, unterschiedlichen Versorgungssystemen in unserer Gesellschaft zur solidarischen Erwerbtätigenversicherung für alle Berufsstände sein. Die Gegenüberstellung und die Abwägung einer Vielzahl ausgetauschter Argumente zum Für und Wider der Erwerbstätigenversicherung ließ keine andere Schlussfolgerung zu: Die gesetzliche Altersversorgung bietet ein Höchstmaß an Sicherheit, weil sie nicht der Volatilität einer Kapitaldeckung folgt; sie ist unter dem Aspekt der Äquivalenz(Beitragshöhe : Rentenhöhe) gerecht; sie ist für alle Berufsstände auskömmlich(Pensionsmodell); sie ist finanzierbar bei paritätischer Beitragslast und Unterlassung versicherungsfremder Leistungen, die steuerfinanziert werden müssen; sie ist solidarisch und sichert den gesellschaftlichen Zusammenhalt – um einige wichtige Gesichtspunkte zu
nennen.
Mit einer gewissen freudigen Genugtuung wurden in den Reihen der Gewerkschafter und der SPD-Mitglieder zu diesem Themenkomplex große gemeinsame Schnittmengen erkannt. Grund genug dafür, zukünftig den Weg des Miteinanders als des Nebeneinanders zu intensivieren. Eine erste gemeinsame Aktion bietet sich am 28. August in Rendsburg an. Anlässlich der Zusammentreffens des SPD-Landesparteirats wird eine öffentlichkeitswirksame „Renten-Rettungsinsel“ als Diskussionsforum eingerichtet, in der gezielt auf die Selbstbedienungsmentalität der Mandatsträger abgehoben wird, während dem Gros ihrer (Noch-) Wählerschaft weiterhin die private Zusatzversorgung zugemutet wird. „Wasser predigen und Wein trinken!“